bauhaus

zeitschrift 1

04.12.1926​

 

bauhaus dessau

schriftleitung walter gropius und l. moholy-nagy

Titel der Bauhauszeitschrift 1 – 1926

statt einer vorrede:

walter gropius

bauhaus-chronik 1925/1926

 

 

weihnachten 1924 auflösungserklärung des staatlichen bauhauses weimar durch die meister des bauhauses.

 

april 1925 die stadt dessau, ein zentrum des mitteldeutschen braunkohlenreviers mit aufsteigender wirtschaftlicher entwicklung, fasst den beschluss, geleitet von dem kulturellen weitblick seiner stadtverwaltung, das bauhaus zu übernehmen.

 

alle bisherigen meister - feininger, gropius, kandinsky, klee, moholy, muche, schlemmer - verbleiben am bauhaus, mit aus­nahme von marcks, der - da die keramische abteilung, die er leitet, aus räumlichen und finanziellen gründen nicht mit über­nommen werden kann - eine berufung nach halle annimmt. 5 ehemalige bauhaus-studierende - albers, bayer, breuer, scheper, schmidt - werden als meister an das bauhaus berufen. mit ihrem eintritt erfährt das bauhaus-programm eine wesentliche änderung.

 

die bisherige zweiteilung in der werkstattleitung –formmeister und werkmeister – wird zugunsten der einheitlichen leitung der abteilungen durch je eine persönlichkeit aufgegeben.

 

die bauhaus-studierenden siedeln mit wenigen ausnahmen aus weimar nach dessau über. die arbeit wird in provisorischen räumen aufgenommen. eine vollständige inventareinrichtung für die werkstätten (tischlerei, metallwerkstatt, weberei, wandmalerei, druckerei) und für die theoretische lehre wird aus vom gemeinderat bewilligten summen neu beschafft. die in dessau vorhandenen technischen fachschulen - maschinen­bauschule, bauschule und handwerkerschule - werden dem bau­hausleiter unterstellt. 

 

die stadt bewilligt die mittel zum bau von 7 wohnhäusern mit ateliers für die aus weimar übergesiedelten meister und für einen institutsneubau des bauhauses zusammen mit den fachschulen. besonders bemerkenswert ist der entschluss der stadt, am bauhaus­gebäude auch einen bau mit 28 wohnateliers, bädern, waschanstalt und speiseanstalt anzugliedern. mit den bauten nach plänen von gropius wird sofort begonnen. 

 

die architekturabteilung wird in erhöhtem maße ausgebaut, unter­stützt durch die lehrkräfte der fachschulen. die abteilung typografie und reklame wird neu eingerichtet.

bauhausneubau dessau
architekt w. gropius

 

der bau wurde ende september vor.js. begonnen, der rohbau wurde am 21.3.26 fertig gestellt. das atelierhaus wurde am 1. september, die übrigen räume des bauhauses wurden am 15.10. bezogen. der gesamte bau bedeckt rund 2600qm grundfläche und enthält 32000cbm umbauten raums. bauherr ist der magistrat der stadt dessau. der preis pro cbm umbauten raums bleibt unter m. 26,-

im juli 1926 waren die neuen meisterhäuser fertiggestellt.

 

mitte september 1926 wird die von der stadt dessau bewilligte neue siedlung törten – 60 reihenhäuser nach plänen von gropius in neuem serienmäßigem bauverfahren – begonnen.

 

mitte oktober 1926 – nach einem jahr bauzeit – wird der bauhaus-neubau bezogen. 

bestätigung des bauhauses durch die anhaltische regierung: bauhaus dessau, hochschule für gestaltung. die unterstellten fachschulen erhalten den namen: technische lehranstalten dessau.

 

4. dezember 1926 feierliche einweihung des bauhaus-neubaues.

weil es im sprachgebrauch un­konsequent ist, anders zu schreiben als man spricht. wir sprechen keine großen laute, darum schreiben wir sie auch nicht. und: sagt man mit einem alfabet nicht dasselbe, was man mit zwei alfa­beten sagt? warum verschmilzt man zwei alfabete vollständig ver­schiedenen charakters in einem wort oder satz und macht dadurch das schriftbild unharmonisch? entweder groß oder klein. das große alfabet ist im satze unleserlich. deshalb das kleine. und: wenn wir an die schreibmaschine denken, bedeutet die beschränkung auf klein(buch)staben große erleichterung und zeitsparnis. und wenn wir weiterdenken, würde überhaupt vereinfacht und gespart durch ausschaltung großer (buch)staben. 

bauhaus-meistersiedlung 
architekt w. gropius

 

unter lichtem kiefernbestand stehen auf glatter rasenfläche die 4 wohn­häuser (1 einzelhaus und 3 doppelhäuser). die häuser bei 20 m abstand hinter zaunloses vorgelände zurückgezogen; die hausreihe am einzelhaus durch garagenbau und gartenmauer an der straßengrenze flankiert.

 

das baumaterial: gestampfte betonfundamente. wände: jurko-steine, her­gestellt aus schlacke, sand und zement. armierte betonstürze. dächer nur 1 prozent gefälle, begehbar und daher wertvolle aufenthaltsplätze.

 

einzelhaus: kellergeschoss mit hausmannswohnung, heiz- und vorrats­keller. das erdgeschoss ist wohnebene. das obergeschoss enthält nur gastzimmer, mädchenraum, elektrisch installierten wasch- und bügel­raum, sowie bodenraum. die schränke und regale aller räume sind feste bauteile, sie liegen in der wand oder sind wand. festlegung präziser arbeitsvorgänge, vermeidung von leerlauf und unruhe. fensteröffnungen aus kristallspiegelglas organisieren die beleuchtung und beziehen dach­garten, terrassen und garten in den wohnorganismus ein.

 

doppelhäuser: alle 6 wohnungen in den 3 doppelhäusern sind gleich bis ins detail. vereinfachung durch multiplizierung ist verbilligung und beschleunigung. hauptraum ist das atelier. der grundriss der einen der beiden Wohnungen ist das verschränkte, um 90 grad von ost nach süd gedrehte spiegelbild der anderen. genau die gleichen teile sind verwendet, die ansicht beider hälften verschieden. die höhendifferenz zwischen atelier und wohnräumen verstärkt diesen eindruck. atelier, treppenhaus, küche, speisekammer und w.c. liegen nach norden, der direkten strahlung abgewandt; wohn-, speise-, schlaf- und kinderzimmer mit garten, terrassen, balkons und dachgärten nach der sonne. haupt- und neben­eingang. trennwände isoliert (torfoleumplatten). die wohnanordnung in 2 geschossen (wirtschafts-, wohn- und speiseraum im erdgeschoss, schlafräume und atelier im obergeschoss).

der »kreis der freunde des bauhauses« (kuratorium: dr. h. p. berlage den haag, prof. peter behrens wien, prof. adolf husch berlin, marc chagall paris, prof. dr. hans driesch leipzig, prof. dr. albert einstein berlin, herbert eulenberg kaiserswerth, prof. edwin fischer berlin, dr. h. c. gerhart hauptmann agnetendorf, prof. josef hoffmann wien, prof. oskar kokoschka wien, prof. hans poelzig potsdam, prof. arnold schönberg berlin, adolf sommerfeld berlin, prof. dr. strzygowski wien, franz werfel wien) (vorsitzender: prof. hans poelzig) schafft einen neuen umfangreichen mitglieder­kreis in dessau und umgebung. die geschäftsleitung übernehmen ehrenamtlich stadtrat lührs und landeskonservator dr. grote dessau.​

herbert bayer: 

warum wir alles

klein schreiben?

die ziele und ideen des bauhauses werden einer erneuten prüfung unterzogen: das bauhaus ist eine hochschule für gestaltung. sein zweck ist:

 

die geistige, handwerkliche und technische durchbildung schöp­ferisch begabter menschen zur bildnerischen gestaltungsarbeit, besonders für den bau, und 

 

die durchführung praktischer versuchsarbeit, besonders für haus­bau und hauseinrichtung, sowie die entwicklung von modell­typen für industrie und handwerk.

 

 

um die aus den werkstätten hervorgehenden modelle wirtschaftlich auszuwerten, zu vervielfältigen und zu vertreiben wird eine bauhaus gmbh gegründet.

die ziele und ideen des bauhauses werden einer erneuten prüfung unterzogen: das bauhaus ist eine hochschule für gestaltung.

 

 

sein zweck ist:

die geistige, handwerkliche und technische durchbildung schöpferisch begabter menschen zur bildnerischen gestaltungsarbeit, besonders für den bau, und

um die aus den werkstätten hervorgehenden modelle wirtschaftlich auszuwerten, zu vervielfältigen und zu vertreiben wird eine bauhaus gmbh gegründet.

die durchführung praktischer versuchsarbeit, besonders für hausbau und hauseinrichtung, sowie die entwicklung von modell­typen für industrie und handwerk.

der gesamte baukomplex besteht aus 3 teilen:

 

das fachschulgebäude

enthalten die berufsschule (lehr- und Verwaltungsräume, lehrerzimmer, bibliothek, fysiksaal, modellräume). maße: 18,54 m breit, 7,96 m lang, 13,55 m hoch.ganz ausgebautes souterrain, hochparterre und zwei obergeschosse. im ersten und zweiten obergeschoss führt eine auf 4 pfeilern über eine fahrstraße gespannte brücke, in der unten die bauhausver­waltung, oben die architektur-abteilung untergebracht ist,

 

 

laboratoriums-werkstätten

und lehrräume des bauhauses.

 

im souterrain die bühnenwerkstatt, druckerei, färberei, bildhauerei, pack- ­und lagerräume, hausmannswohnung und heizkeller mit vorgelagertem kohlenbunker. im hochparterre die tischlerei und die ausstellungsräume, großes vestibül, daran anschließend die aula mit der vorgelagerten, über­höhten bühne. im 1. obergeschoß die weberei, die räume für die grundlehre, ein großer vortragsraum und die verbindung von bau 1 zu bau 2 durch die brücke. im 2. obergeschoß die wandmalereiwerkstatt, metallwerkstatt, sowie zwei säle, die durch klappwand zu einem großen aus­stellungssaal verändert werden können. daran anschließend die zweite brückenetage mit den räumen für die architektur-abteilung und bau­büro gropius. die aula im erdgeschoss dieses baues führt in einem eingeschossigen trakt zu bau

 

atelierhaus

das die wohlfahrtseinrichtungen des instituts enthält. die bühne zwischen aula und speisesaal kann bei vorführungen nach beiden seiten geöffnet werden, so dass die zuschauer auf beiden seiten sitzen können. bei festlichen gelegenheiten können sämt­liche bühnenwände geöffnet werden, so dass die 4 räume, speisesaal, bühnenraum, aula und vestibül, des erdgeschosses zu einer großen festebene vereint werden können. an den speisesaal schließt sich die küche mit nebenräumen an. vor dem speisesaal erstreckt sich eine geräumige terrasse und anschließend ein sportspielplatz.

 

in den 5 oberen geschossen des atelierhauses liegen 28 ateliers für studierende des Bauhauses. alle 4 geschosse des atelierhauses und das begehbare dach sind durch einen speiseaufzug mit der küche verbunden. unter dem atelierhaus im souterrain liegen bäder, ein gymnastikraum, eine elektrische waschanstalt und garderoben für sporttreibende. auf jeder etage des atelierhauses sind balkone angebracht. die maße des atelierbaues: 18.14 m breit; 12.27 m tief; 19.50 m hoch. 

 

material und konstruktion

der gesamtanlage: eisenbetongerippe mit ziegelmauerwerk. steineisendecken. sämtliche fenster aus doppelt überfälzten profileisen mit kristallspiegelglas. die begehbaren flachen dächer aus verlöttten asfaltplatten auf torfoleumisolierlage, die nicht begehbaren flachdächer Kaltlack (awegit) auf jutegewebe über torf­oleumisolierlage. entwässerung durch gußeiserne rohre im inneren der gebäude. außenhaut zementputz mit keim'scher mineralfarbe gestrichen.

 

die farbige raumgestaltung des gesamten baues wurde von der wand­malereiabteilung des bauhauses durchgeführt. sämtliche beleuchtungs­körper stammen in konstruktion und ausführung aus der metallwerk­statt des bauhauses. die stahlrohrmöbel der aula, des speisesaals und der ateliers wurden nach entwürfen von marcel breuer her­gestellt. die beschriftungen führte die druckereiabteilung des bau­hauses aus. 

bauhaus-meistersiedlung

architekt w. gropius

 

unter lichtem kiefernbestand stehen auf glatter rasenfläche die 4 wohn­häuser (1 einzelhaus und 3 doppelhäuser). die häuser bei 20 m abstand hinter zaunloses vorgelände zurückgezogen; die hausreihe am einzelhaus durch garagenbau und gartenmauer an der straßengrenze flankiert.

 

das baumaterial: gestampfte betonfundamente. wände: jurko-steine, her­gestellt aus schlacke, sand und zement. armierte betonstürze. dächer nur 1 prozent gefälle, begehbar und daher wertvolle aufenthaltsplätze.

 

einzelhaus: kellergeschoss mit hausmannswohnung, heiz- und vorrats­keller. das erdgeschoss ist wohnebene. das obergeschoss enthält nur gastzimmer, mädchenraum, elektrisch installierten wasch- und bügel­raum, sowie bodenraum. die schränke und regale aller räume sind feste bauteile, sie liegen in der wand oder sind wand. festlegung präziser arbeitsvorgänge, vermeidung von leerlauf und unruhe. fensteröffnungen aus kristallspiegelglas organisieren die beleuchtung und beziehen dach­garten, terrassen und garten in den wohnorganismus ein.

 

doppelhäuser: alle 6 wohnungen in den 3 doppelhäusern sind gleich bis ins detail. vereinfachung durch multiplizierung ist verbilligung und beschleunigung. hauptraum ist das atelier. der grundriss der einen der beiden Wohnungen ist das verschränkte, um 90 grad von ost nach süd gedrehte spiegelbild der anderen. genau die gleichen teile sind verwendet, die ansicht beider hälften verschieden. die höhendifferenz zwischen atelier und wohnräumen verstärkt diesen eindruck. atelier, treppenhaus, küche, speisekammer und w.c. liegen nach norden, der direkten strahlung abgewandt; wohn-, speise-, schlaf- und kinderzimmer mit garten, terrassen, balkons und dachgärten nach der sonne. haupt- und neben­eingang. trennwände isoliert (torfoleumplatten). die wohnanordnung in 2 geschossen (wirtschafts-, wohn- und speiseraum im erdgeschoss, schlafräume und atelier im obergeschoss).

bauhaus

zeitschrift 1

04.12.1926​

 

bauhaus dessau

schriftleitung walter gropius und l. moholy-nagy

im juli 1926 waren die neuen meisterhäuser fertiggestellt.

 

mitte september 1926 wird die von der stadt dessau bewilligte neue siedlung törten – 60 reihenhäuser nach plänen von gropius in neuem serienmäßigem bauverfahren – begonnen.

 

mitte oktober 1926 – nach einem jahr bauzeit – wird der bauhaus-neubau bezogen. bestätigung des bauhauses durch die anhaltische regierung: bauhaus dessau, hochschule für gestaltung. die unterstellten fachschulen erhalten den namen: technische lehranstalten dessau.

 

4. dezember 1926 feierliche einweihung des bauhaus-neubaues.

bauhausneubau dessau
architekt w. gropius

 

der bau wurde ende september vor.js. begonnen, der rohbau wurde am 21.3.26 fertig gestellt. das atelierhaus wurde am 1. september, die übrigen räume des bauhauses wurden am 15.10. bezogen. der gesamte bau bedeckt rund 2600qm grundfläche und enthält 32000cbm umbauten raums. bauherr ist der magistrat der stadt dessau. der preis pro cbm umbauten raums bleibt unter m. 26,-

weil es im sprachgebrauch un­konsequent ist, anders zu schreiben als man spricht. wir sprechen keine großen laute, darum schreiben wir sie auch nicht. und: sagt man mit einem alfabet nicht dasselbe, was man mit zwei alfa­beten sagt? warum verschmilzt man zwei alfabete vollständig ver­schiedenen charakters in einem wort oder satz und macht dadurch das schriftbild unharmonisch? entweder groß oder klein. das große alfabet ist im satze unleserlich. deshalb das kleine. und: wenn wir an die schreibmaschine denken, bedeutet die beschränkung auf klein(buch)staben große erleichterung und zeitsparnis. und wenn wir weiterdenken, würde überhaupt vereinfacht und gespart durch ausschaltung großer (buch)staben. 

statt einer vorrede:

walter gropius

bauhaus-chronik 1925/1926

 

 

weihnachten 1924 auflösungserklärung des staatlichen bauhauses weimar durch die meister des bauhauses.

 

april 1925 die stadt dessau, ein zentrum des mitteldeutschen braunkohlenreviers mit aufsteigender wirtschaftlicher entwicklung, fasst den beschluss, geleitet von dem kulturellen weitblick seiner stadtverwaltung, das bauhaus zu übernehmen.

 

alle bisherigen meister - feininger, gropius, kandinsky, klee, moholy, muche, schlemmer - verbleiben am bauhaus, mit aus­nahme von marcks, der - da die keramische abteilung, die er leitet, aus räumlichen und finanziellen gründen nicht mit über­nommen werden kann - eine berufung nach halle annimmt. 5 ehemalige bauhaus-studierende - albers, bayer, breuer, scheper, schmidt - werden als meister an das bauhaus berufen. mit ihrem eintritt erfährt das bauhaus-programm eine wesentliche änderung.

 

die bisherige zweiteilung in der werkstattleitung –formmeister und werkmeister – wird zugunsten der einheitlichen leitung der abteilungen durch je eine persönlichkeit aufgegeben.

 

die bauhaus-studierenden siedeln mit wenigen ausnahmen aus weimar nach dessau über. die arbeit wird in provisorischen räumen aufgenommen. eine vollständige inventareinrichtung für die werkstätten (tischlerei, metallwerkstatt, weberei, wandmalerei, druckerei) und für die theoretische lehre wird aus vom gemeinderat bewilligten summen neu beschafft. die in dessau vorhandenen technischen fachschulen - maschinen­bauschule, bauschule und handwerkerschule - werden dem bau­hausleiter unterstellt.

 

die stadt bewilligt die mittel zum bau von 7 wohnhäusern mit ateliers für die aus weimar übergesiedelten meister und für einen institutsneubau des bauhauses zusammen mit den fachschulen.

 

besonders bemerkenswert ist der entschluss der stadt, am bauhaus­gebäude auch einen bau mit 28 wohnateliers, bädern, waschanstalt und speiseanstalt anzugliedern. mit den bauten nach plänen von gropius wird sofort begonnen.

 

die architekturabteilung wird in erhöhtem maße ausgebaut, unter­stützt durch die lehrkräfte der fachschulen. die abteilung typografie und reklame wird neu eingerichtet. 

der gesamte baukomplex besteht aus 3 teilen:

 

das fachschulgebäude, enthalten die berufsschule (lehr- und Verwaltungsräume, lehrerzimmer, bibliothek, fysiksaal, modellräume). maße: 18,54 m breit, 7,96 m lang, 13,55 m hoch.ganz ausgebautes souterrain, hochparterre und zwei obergeschosse. im ersten und zweiten obergeschoss führt eine auf 4 pfeilern über eine fahrstraße gespannte brücke, in der unten die bauhausver­waltung, oben die architektur-abteilung untergebracht ist,

zum bau

 

laboratoriums-werkstätten und lehrräume des bauhauses. 

im souterrain die bühnenwerkstatt, druckerei, färberei, bildhauerei, pack- ­und lagerräume, hausmannswohnung und heizkeller mit vorgelagertem kohlenbunker. im hochparterre die tischlerei und die ausstellungsräume, großes vestibül, daran anschließend die aula mit der vorgelagerten, über­höhten bühne. im 1. obergeschoß die weberei, die räume für die grundlehre, ein großer vortragsraum und die verbindung von bau 1 zu bau 2 durch die brücke. im 2. obergeschoß die wandmalereiwerkstatt, metallwerkstatt, sowie zwei vortragssäle, die durch klappwand zu einem großen aus­stellungssaal verändert werden können. daran anschließend die zweite brückenetage mit den räumen für die architektur-abteilung und bau­büro gropius. die aula im erdgeschoss dieses baues führt in einem eingeschossigen trakt zu bau

 

atelierhaus, das die wohlfahrtseinrichtungen des instituts enthält. die bühne zwischen aula und speisesaal kann bei vorführungen nach beiden seiten geöffnet werden, so dass die zuschauer auf beiden seiten sitzen können. bei festlichen gelegenheiten können sämt­liche bühnenwände geöffnet werden, so dass die 4 räume, speisesaal, bühnenraum, aula und vestibül, des erdgeschosses zu einer großen festebene vereint werden können. an den speisesaal schließt sich die küche mit nebenräumen an. vor dem speisesaal erstreckt sich eine geräumige terrasse und anschließend ein sportspielplatz.

 

in den 5 oberen geschossen des atelierhauses liegen 28 ateliers für studierende des Bauhauses. alle 4 geschosse des atelierhauses und das begehbare dach sind durch einen speiseaufzug mit der küche verbunden. unter dem atelierhaus im souterrain liegen bäder, ein gymnastikraum, eine elektrische waschanstalt und garderoben für sporttreibende. auf jeder etage des atelierhauses sind balkone angebracht. die maße des atelierbaues: 18.14 m breit; 12.27 m tief; 19.50 m hoch. 

 

material und konstruktion der gesamtanlage: eisenbetongerippe mit ziegelmauerwerk. steineisendecken. sämtliche fenster aus doppelt überfälzten profileisen mit kristallspiegelglas. die begehbaren flachen dächer aus verlöttten asfaltplatten auf torfoleumisolierlage, die nicht begehbaren flachdächer Kaltlack (awegit) auf jutegewebe über torf­oleumisolierlage. entwässerung durch gußeiserne rohre im inneren der gebäude. außenhaut zementputz mit keim'scher mineralfarbe gestrichen.

 

die farbige raumgestaltung des gesamten baues wurde von der wand­malereiabteilung des bauhauses durchgeführt. sämtliche beleuchtungs­körper stammen in konstruktion und ausführung aus der metallwerk­statt des bauhauses. die stahlrohrmöbel der aula, des speisesaals und der ateliers wurden nach entwürfen von marcel breuer her­gestellt. die beschriftungen führte die druckereiabteilung des bau­hauses aus.